Von Dienstag den 9.5. auf Mittwoch den 10.5. war ich mit Johanna mal wieder unterwegs. Diesmal ging es wieder in Richtung des Toten Meeres, zum Masada.
Am Dienstagnachmittag stiegen wir in den Bus, unser Plan war den hinteren Aufgang bis zu Beginn der Rampe noch an diesem Tag zu laufen und dann im Morgengrauen des nächsten Tages den letzten Anstieg zu bewältigen um von oben den Sonnenaufgang zu sehen. Als wir dann aber am Fuß des Berges aus dem Bus stiegen und von einer kleinen Hitzewelle von knappen 40 Grad überrollt wurden, beschlossen wir, dem Rat den wir von verschiedenen Einheimischen bekamen, zu folgen und nicht in dieser Hitze noch zwei Stunden um den Berg und hoch zu laufen und zu klettern. Immerhin war sogar vom Park aus schon der Schlangenpfad aufgrund der Hitze geschlossen und für den müsste man nicht auch noch eine Ewigkeit auf die andere Seite des Berges laufen ...
Wir nahmen also die Seilbahn auf den Berg und waren so an diesem Tag schon oben. Wir schauten uns hier kurz um und liefen dann erstmal die Rampe wieder runter um jetzt, wie nach Plan, einen Platz zum Schlafen zu finden.
Die Suche gestaltete sich schwieriger als erwartet und endete dann aber wieder sehr viel besser und komfortabler. Wir hatten zum schlafen eine Strandmuschel dabei (die selbe mit der ich am See Genezareth war) und wollten die eigentlich einfach nur irgendwo in der Nähe aufschlagen und mit unseren Isomatten dann in dieser schlafen. Allerdings wurden wir von den besorgten Parkmitarbeitern die vielleicht dachten, wir wollten in der Hitze noch ein wenig hier rumwandern überall weggescheucht wo wir dachten, wir könnten einen Platz finden, so dass wir uns erstmal, völlig ausgelaugt und ratlos, fragten was wir denn jetzt tun sollten. Wir entschlossen uns dann, doch nochmal in der anderen Richtung zu schauen, wo zwar dann die Straße in der Nähe wäre, aber wir wären weiter weg vom Park, und hier entdeckten wir dann ein Schild zu einem Campingplatz welchem wir folgten. Das kostete zwar etwas, aber auch nicht soviel, also waren wir dann ziemlich zufrieden endlich etwas gefunden zu haben. Als wir dann gerade unser Zeug aufgebaut und zu Abend gegessen hatten, kam einer der Mitarbeiter dann auf uns zu und lud uns zum Tee ein, was wir gerne annahmen. Im Laufe des Gesprächs wurde uns dann ein anderer Schlafplatz angeboten an dem schon fertige Zelte standen, mit richtigen Matratzen darin. Und damit noch nicht genug, uns wurden dann sogar noch Kopfkissen und Eis gebracht, womit wir so gar nicht mehr gerechnet hatten. Es ist echt ein kleines Wunder, wie Gott uns hier einfach so versorgt hat!
Nach einer kurzen nicht so sehr erholsamn Nacht da es nur auf 30 Grad runtergekühlt hatte und Schlafen somit auch irgendwie anstrengend war, standen wir dann um vier Uhr morgens auf, aßen ein bisschen von unserem Proviant, packten unser Zeug zusammen und liefen dann so gegen fünf Uhr los.
Wir kamen dann um halb sechs oben an und hatten noch eine viertel Stunde um einen Platz zu finden, um den Sonnenaufgang zu beobachten.
Wir entschieden uns für die unterste Terasse von Herodes Palast zu der man gelangen konnte.
Nachdem wir uns noch ein kleines bisschen auf dem Plateau des Berges umgesehen hatten, machten wir uns dann auch schon wieder an den Abstieg über den Schlangenpfad der um diese Uhrzeit gerade noch nicht aufgrund der Hitze geschlossen war.
Da ich immer noch nicht im Toten Meer gewesen war, beschlossen wir das jetzt, wo wir eh hier waren und Zeit hatten, zu ändern. Also fuhren wir noch einmal ein paar Minuten weiter runter nach Ein Bokek, einem Ort voller Hotels. Hier gingen wir dann ins Meer und es hatte eine echte Badewannentemperatur. Es war ein seltsames Erlebnis, das Wasser um uns rum war in öligen Schlieren und genauso fühlte sich auch die Haut in diesem Wasser an. Der vermeintliche Sand auf dem man im Wasser lief stellte sich als Salzkristalle heraus. Und natürlich erlebte ich auch den bekannten Effekt des Auf-dem-Wasser-liegens, Man schaffte es kaum, aufrecht in diesem Wasser zu schwimmen und wenn man sich vom Bauch auf den Rücken oder umgekehrt bewegen wollte, dann ging dies nicht durch ein vor- oder zurückfallen lassen sondern nur durch ein seitlichdrehen. Es war auf jeden Fall noch ein besonderes Erlebnis einmal in diesem Wasser zu sein, wenn ich es auch nicht so unbedingt wiederholen muss, was aber auch mit den Temperaturen zusammenhängt die dort noch einmal wesentlich höher sind als im Rest des Landes schon.
Es ist immer wieder krass, wieviel verschiedenes und irgendwie gegensätzliches man hier erlebt, wie in keinem anderen Land.
Seid gesegnet, bis bald,
Eva
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