Urlaub in Eilat

Vor inzwischen drei Wochen fuhr ich mit acht anderen Volontären, vier aus Haifa und vier aus Petach Tikvah, nach Eilat für knapp vier Tage.

Am Mittwoch machte ich mich morgens auf den Weg mit dem Bus, der erste Teil des Weges war mir schon von früheren Ausflügen ans Tote Meer bekannt, wenn er auch jetzt noch überraschend viel grüner war als die letzten Male, aber danach war es neu: es ging einmal quer durch die Wüste, immer entlang der jordanischen Grenze bis ans Rote Meer, nach Eilat.

Der Winter und Frühling ist die grünste Zeit hier im Land
Der Winter und Frühling ist die grünste Zeit hier im Land

In Eilat waren wir im Shelterhostel unter gekommen, ein christliches Hostel in Eilat. Hier traf ich auch schon die Volontärinnen aus Haifa an, die früh morgens los gefahren waren um ebenfalls mittags anzukommen.

Mit zweien machte ich mich erstmal auf den Weg um die Stadt schon mal ein bisschen zu erkunden und spät abends kam dann auch endlich der Rest unserer Truppe an.

Nach einer guten Nacht und einem schönen gemeinschaftlichen Frühstück machten wir uns am ersten ganzen Tag gemeinsam Richtung Strand auf und genossen einen Tag an der Promenade.

Besonders eindrucksvoll war der Flughafen von Eilat, der ziemlich direkt am Strand liegt und an dem man tatsächlich direkt am Anfang der Start- und Landebahn stehen und die Flugzeuge über sich hinweg fliegen sehen konnte.

Am frühen Abend stand dann das erste kleine Highlight unseres Urlaubs an: ein kleiner Kamelritt durch die Wüste mit anschließendem traditionellem Beduinenessen. Frisch gebackene Brotfladen und verschiedenster guter Käse, als arme Volontäre ließen wir uns diese Mahlzeit nicht entgehen!

Nach dem üppigen Abendessen liefen wir noch anderthalb Stunden wieder nach Hause wo wir dann dankbar in unsere Betten fielen.


Am zweiten Morgen hieß es früh Aufstehen, zumindest für mich und vier weitere Volontäre, die wir zum Delfintauchen wollten.

Wir waren sehr freudig aufgeregt, für den Großteil von uns war es das erste Mal überhaupt Tauchen und dann hofften wir auch noch inständig darauf, Delfine zu sehen!

Wir waren am Eingang zum "Dolphin Reef" bevor es aufmachte und als wir dann rein durften, wurde uns alles ganz genau erklärt. Wir bekamen Nyoprenanzüge, uns wurden ein paar wichtig Handzeichen der Tauchersprache und andere Grundlagen gezeigt und jeder von uns bekam einen persönlichen Betreuer zugewiesen, einen Taucher, der uns an die Hand nahm, damit auch wirklich ja nichts schief gehen konnte. Und dann durften wir auch schon, mit Sauerstoffflasche auf dem Rücken und Flossen an den Füßen, ins Wasser und tatsächlich kamen die ersten Delfine schon, als wir noch am reingehen ins Wasser waren.

Leider war die Zeit unter Wasser dann auch schon wieder viel zu schnell vorbei.

Hiernach genossen wir noch ein wenig den "schönsten Strand von Eilat" dort und dann ging das Programm für unseren Wassertag auch schon weiter: Als nächstes gingen wir in einem Korallenriff schnorcheln, wobei wir vieles was wir zuvor schon beim Tauchen gesehen hatten noch einmal sahen, diesmal konnten wir allerdings auf eigene Hand herumschwimmen und nicht nur an der Hand eines Aufpassers.

Und dann ging es noch einmal weiter ins Unterwasserobservatorium und Oceanarium in dem wir nicht nur einige spezielle Fische aus nächster Nähe sehen konnten, sondern auch noch an einem Punkt sozusagen am Grund des Ozeans stehen und durch Fenster zum dritten Mal die Unterwasserlandschaft bestaunen konnten.

Außerdem gab es hier einen Aussichtspunkt an dem man die ganze Bucht von Eilat sehen und sogar bis zum letzten Berg vor der Ägyptischen Grenze sehen konnte. Wir waren wirklich so ziemlich am südlichsten Punkt Israels!

Mit dem letzten Bus fuhren wir dann wieder zurück und genossen am Abend einen schönen internationalen Shabbatabendsgottesdienst in unserem Hostel, mit Liedern auf Hebräisch, Englisch, Russisch und Spanisch, einer kurzen, knackigen Predigt und anschließendem Essen mit vielen guten Gesprächen mit den verschiedensten Leuten.

Das konnte man in diesem Hostel wirklich genießen, es war mehr als nur eine Schlafunterkunft, sondern man hatte tatsächlich auch irgendwie eine Art Zuflucht und Gemeinschaft dort, eine fast familiäre Atmosphäre.


Den Samstagmorgen ließen wir dann wieder entspannter angehen. Wir frühstückten diesmal an einem Sonnenplatz und dann ging es in die Wüste. Nach zehn Minuten laufen waren wir schon am Stadtrand angelangt und die kargen Berge begannen.

Am Anfang liefen wir durch ein Tal und dann ging es rauf auf einen Bergkamm, an jeder Stelle hatte man einen eindrucksvolleren Ausblick über die Wüstenberge und zur anderen Seite auf das Meer und die Stadt und als wir endlich am höchsten Punkt unseres Wegen angekommen waren, machten wir Rast und lasen an diesem Ort die Stelle in der Bibel, als das Volk Israel das Schilfmeer, wie das Rote Meer ja eigentlich heißen müsste (tut es nur durch einen Schreibfehler im Englischen nicht: Reed Sea -> Red Sea ;) ), durchquerte.

Und dann ging es wieder zurück, erst eine steile Schotterpiste runter und dann durch ein schmales begrüntes Tal, in dem in stärkeren Regentagen offenbar sogar Wasser fliest, in Richtung Zivilisation.


Der Rest unserer Gruppe ging an diesem Nachmittag noch einmal an den Strand, aufgrund von schlechtem Schuhwerk und anderer Dummheiten hatten eine Freundin und ich allerdings nach der Wanderung stark schmerzende Füße und waren erheblich erschöpfter von der Wanderung als die anderen, also blieben wir im Schatten des Hostels zurück und konnten am Abend die anderen bekochen. Wir hatten ein schönes letztes Abendessen und danach einen letzten lustigen Abend in der Stadt bevor wir wieder den Komfort unserer Betten in Anspruch nahmen.


Den letzten Tag ließen wir noch in Ruhe eisessend am Strand ausklingen, bis nach und nach die ganze Gruppe wieder in ihre Busse nach Hause stieg. Als letztes fuhr ich los und kam als erstes wieder in meinem kalten Jerusalem an.

Es war eine sehr schöne Zeit mit sehr tollen Menschen, denen ich außerdem noch für einige der Bilder hier danken möchte. Besonders Esther und Erik, die auch beide schöne Blogeinträge über diesen Urlaub geschrieben haben.

Gottes Segen wünsche ich jedem, der das hier liest!

Bis dann,

Eva

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