Am Wochenende vom 11. - 12. November war ich mit meiner Mitbewohnerin Jael in En Gedi, einem Naturpark bestehend aus zwei Wadis in der Wüste am Ufer des Toten Meers.
Wir machten uns Freitagvormittags, mit großen Rucksäcken voller Klamotten, Proviant, Decken und Isomatten zum Schlafen und mehrerer Liter Wasser auf den Weg. Praktischerweise fährt direkt an unserem Viertel ein Bus in Richtung Totes Meer ab, so dass die Fahrt dorthin ziemlich einfach war. Der Bus war lustigerweise voll mit Volontären verschiedener anderer Organisationen, die das Wochenende auch für einen Ausflug nutzten, manche auch für einen nach En Gedi.
Als wir ankamen, machten wir uns direkt auf den Weg in das kleinere Wadi, Wadi David, das direkt an der Bushaltestelle lag. Wir merkten bald, dass die Zeitangaben, die für die verschiedenen Touren veranschlagt waren, für uns sehr großzügig gefasst waren, weshalb wir uns etwas mehr zutrauten, was definitiv die richtige Entscheidung war.
Wir liefen also hoch zum Sulamitspring und zum En Gedispring, wo wir eine Pause einlegten, und die Kulisse zum Losunglesen nutzten.
Hinterher ging es weiter zum oberen Teil des Wadi David und danach wieder zurück zum Ausgang, auf diesem Weg begegneten wir auch ein paar Tieren und wir durften ein besonderes Phänomen beobachten: Wir sahen eine Regenbogenwolke und das auch nur für einen kurzen Moment. Es war eine kleine Federwolke die wohl genau in richtiger Position zur Sonne war, um ihr Licht für uns zu brechen, so dass sie nicht mehr weiß sondern eben in Regenbogenfarben leuchtete.
Als wir wieder außerhalb des Parks waren, machten wir uns auf den Weg an den Strand. Nach einigem herumlaufen fanden wir den perfekten Platz, dort machten wir es uns gemütlich und aßen einiges von unserem Proviant zum Abendessen. Zum Schlafen gingen wir dann aber doch an einen anderen Platz: Wir suchten vier andere Volontäre auf, die wir im Bus getroffen hatten und die zelteten. Zu denen legten wir uns für die Nacht, weil wir letztendlich zu dem Schluss gekommen waren, dass wir nicht nur als zwei Mädchen allein am Strand schlafen sollten.
Am nächsten Tag wachten wir, durch das Licht und die Wärme draußen, schon vor Sonnenaufgang auf und machten uns nach einem kleinen Imbiss mit dem netten Besuch von ein paar der Steinböcke auf den Weg in Richtung Wadi Arugot, in das wir an diesem Tag wollten.
Am Haupteingang zum Park beim Wadi David begannen wir erstmal den Tag, indem wir uns ein wenig fertig machten nach der Nacht die durchaus schön war, aber auch etwas schmerzhaft auf dem steinigen Boden. Hier hatten wir dann wirklich unser Frühstück aus unserem restlichen Proviant und hatten dann das Glück, bis zum Eingang des anderen Wadis gefahren zu werden.
Unterwegs in diesem Wadi konnte man sich schon eher vorstellen, wie es sein könnte, in der Wüste zu wandern, gerade weil wir so früh unterwegs waren und noch kaum andere Menschen unterwegs waren. Nur dass es dort nicht einmal ein nettes grünes Wadi neben einem gibt.
Mit der Zeit verlief der Weg aber näher am Wasser am Grund des Tals und es wurde grüner. Auch unsere kleinen Freunde vom Vortag trafen wir dort wieder:
Schließlich erreichten wir das Ende des Weges, hier befinden sich schöne natürliche Becken in denen man baden kann, was wir nach dem Marsch auch erstmal taten. Das Wadi selbst erstreckt sich noch einige Kilometer weiter in die Wüste, allerdings darf man dort aus Naturschutzgründen nicht weiter rein wandern bevor wir uns hinterher wieder auf den Rückweg machten.
Als wir wieder aus dem Park heraus kamen, waren wir sehr erschöpft, müde und hungrig. Wir hofften auf die Sandwiches die wir am Tag zuvor beim Parkeingang gekauft hatten, allerdings war an diesem Tag wohl mehr Besuch hier, denn es gab nichts mehr. Also mussten wir uns mit Eis und Knabberzeug begnügen, was aber irgendwie doch in Ordnung war.
Am Ende des Tages kamen wir gut wieder in Jerusalem an, glücklich über das vergangene Wochenende, aber auch voller Freude auf ein richtiges warmes, weiches Bett.
Es war ein sehr schöner Ausflug, und ich bin sehr dankbar, dass ich sowas erleben kann, und gerade auch für den Schutz den Gott uns bei solchen Erlebnissen immer wieder schenkt.
Bis zum nächsten Mal, Gott segne euch,
Eva
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